Die Pfarrkirche Höslwang gehört in die Reihe der im altbayr. Raum unendlich zahlreichen Bauten der Spätgotik, deren heutige Erscheinung durch die künstlerische Schaffensfreude des 18. Jh. geprägt wurde.
In Höslwang hat man sich bei dieser Rokokoausstattung aber nicht wie meistens bei einfachen Landkirchen mit durchschnittlichen Leistungen begnügt.
Die elegante und formenreiche, durch den bewussten Verzicht auf Malerei besonders wirkungsvolle Stuckdekoration von 1734 gehört ebenso wie die vornehmen, formvollendeten Spätrokokoaltäre mit ihren bewegten ausdrucksstarken Statuen von der Meisterhand Johann Georg Lindts (1764/77), des führenden Bildhauers des späten Rokoko in Ostoberbayern, zum Besten, was der Chiemgau an Kunstschöpfungen des 18 Jh. besitzt, eine Landschaft, die bekanntlich nicht mehr zum eigentlichen Kerngebiet des bairisch-schwäbischen Rokoko gehört.
Nicht zu vergessen sei schließlich auch die einmalige Lage der Kirche auf einem der schönsten Aussichtspunkte des nördlichen Chiemgaus. Wer einmal an einem klaren Sonntag auf dem Friedhof vor der Kirche stand und sein Auge über das tiefer gelegene weite, von gestaffelten Höhenzügen, Wäldern und Seen durchzogene Land des westlichen Chiemgaus hinweg zur noch verhältnismäßig nahen Alpenkette in ihrer ganzen Ausdehnung vom Schafberg im Osten bis zur Zugspitze im Westen schweifen ließ, dem wird dieser Fleck Erde sicher unvergesslich bleiben. Natur und Kunst ergänzen sich hier in seltener Harmonie.
Weitere Infos finden sie auch www.erzbistum-muenchen.de und Homepage St. Nikolaus.